In Zeiten der Energieknappheit ist Gasversorgung ein heiss diskutiertes Thema. Dementsprechend gross war das Interesse an dem von der Gruppe Engineering & Architecture organisierten Blick hinter die Kulissen der Stadtwerke Winterthur.
Unter der Leitung von Stefan Wassmer, Leiter Anlagen und Betrieb Wasser, sowie Christoph Meyer, Abteilungsleiter Rohrnetz Gas und Wasser, wurden die Teilnehmenden durch das Gebäude in Winterthur-Töss geführt, das ursprünglich als Werkhof diente, mittlerweile aber auch Büros beherbergt. Bei der Führung erhielten die Teilnehmenden Einblick in die Gasversorgung von Winterthur und Umgebung und erfuhren dabei etwa, dass das Stadtwerk seine Kundschaft über ein rund 220 Kilometer langes Netz mit Gas beliefert.
Das Stadtwerk betreibt dabei drei Übernahmestationen: Tägerloh (Oberwinterthur), Niederfeld (Wülflingen) und Schöntal (Töss). Über ein Hochdrucknetz strömt das Gas dann zu zwölf Gasdruckregelanlagen. Dort wird der Druck reduziert und das Gas in das Niederdrucknetz geleitet, das dann direkt zu den Verbraucher:innen führt. Zu den Kund:innen zählt nebst Privatpersonen, die das Gas vorwiegend zum Heizen und Kochen beziehen, auch die Industrie. Der grösste Kunde ist ein Asphaltwerk in Neftenbach.
Grosse Veränderungen stehen an
Dass die Sicherheitsvorkehrungen rund um die Wartung der Leitungen hoch sind, versteht sich von selbst. Regelmässig werden die Netze abgelaufen, um Lecke zu erkennen, oder abgeflogen, um illegale Bauvorhaben in der Nähe der Pipelines ausschliessen zu können. Dem geruchslosen Gas wird zusätzlich ein Duftstoff zugefügt, so dass ein allfälliger Gasaustritt umgehend in die Nase steigt. Aktuell steht die Gasversorgung vor grossen Veränderungen wegen der Energiewende und des Klimaschutzes: Fossile Energieträger werden zunehmend durch erneuerbare ersetzt. Künftig werden deshalb erneuerbares Biogas oder allfällige synthetische Varianten an Relevanz gewinnen.
Kathrin Reimann