Wie kommt der Strom eigentlich bis in die Steckdose, wie wird er genau verteilt in der Stadt und was passiert bei einem Stromausfall? Licht ins Dunkel brachte eine Führung durch das EWZ-Unterwerk Sempersteig.
Der Eingang liegt gut versteckt am Zürcher Hirschengraben gleich neben der Universität, im Herzen der Stadt, geht man durch die unauffällige Tür gelangt man über unzählige Stufen in die Unterwelt des Zürcher Stromnetzes: Das Elektrizitätswerk Zürich (EWZ) Unterwerk-Sempersteig erstreckt sich über Dutzende Quadratmeter und reicht bis 20 Meter unter die Erde. Und genau dorthin führte der Ausflug der ALUMNI ZHAW Engineering & Architecture an diesem grauen Novemberabend. Der Anlass war sehr gut besucht, das Interesse gross. Aufgeteilt in Gruppen ging es mit drei langjährigen EWZ-Mitarbeitern durch die verschiedenen Räume, vorbei an kilometerlangen elektrischen Leitungen im Kabelkeller, den komplexen Schaltanlagen und riesigen tonnenschweren Transformatoren - alles angesiedelt auf fünf Stockwerken unter der Erdoberfläche.
Weltneuheit in Zürich
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfuhren nicht nur, wie der Strom in die Stadt kommt, was es alles zusammenspielen muss, damit rund um die Uhr der Strom fliesst und wieso es mitunter doch zu einem Stromausfall kommen kann, sondern bekamen auch Antworten auf ihre ganz spezifischen Fachfragen. Und konnten die gigantischen Anlagen zur Transformation und Verteilung von elektrischer Energie aus nächster Nähe bestaunen. So beispielsweise die riesige mit «SF6» - einem Treibhausgas - isolierte 150-Kilovolt-Schaltanlage, die hier als weltweit erste 1967 in Betrieb genommen wurde.
Nur eines von vielen
Das Unterwerk am Sempersteig ist übrigens eines von 14 Quartierunterwerken auf Stadtzürcher Boden und liefert Strom für weite Teile der Zürcher Innenstadt sowie die Quartiere Hottingen und Fluntern. Es wurde Ende der Sechzigerjahre des letzten Jahrhunderts in Betrieb genommen und vor knapp zwanzig Jahren aufwendig erneuert.
Majka Mitzel