17 Alumni und Alumnae des Studiengangs Angewandte Sprachen nahmen am 4. Oktober 2022 am Online-Event "Hightech und Kirschblüte – Orientierung im Land der Aufgehenden Sonne" teil, den das Institut für Übersetzen und Dolmetschen in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Sprachen und Kommunikation organisiert hatte. Wie schon der Anlass Anfang Juni ging es auch diesmal um das Land der aufgehenden Sonne: Stefanie Neumann vom Departement Psychologie gab den interessierten Teilnehmer:innen einen Einblick in die faszinierende Kultur Japans. Anhand der acht Dimensionen des Kulturmodells nach Erin Meyer zeigte Stefanie Neumann auf, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Vergleich zur Schweiz bestehen. Vorher durften die Zuhörer:innen aber noch selbst eine Einschätzung abgeben, wo sie die beiden Länder auf den verschiedenen Skalen jeweils verordneten. Wenig überraschend zeichnet sich die japanische Kultur beispielsweise durch ein hohes Mass an High-Context-Kommunikation aus, bei welcher schon eine hochgezogene Augenbraue ein wichtiges Signal ist, wohingegen in der Schweiz eine viel direktere Form der Kommunikation vorherrscht. Unerwartet war jedoch, dass Japan trotz seiner strengen gesellschaftlichen Hierarchie ein sehr Konsens-orientiertes Land ist und wenig von Top-Down-Entscheiden hält.

Das Bewusstsein für solche interkulturellen Differenzen ist (gerade für Sprachvermittler:innen) eine wichtige Kompetenz, um Missverständnisse und Fehltritte zu vermeiden. Zum Schluss ihres Vortrags gab Stefanie Neumann den Teilnehmer:innen noch ein paar Überlebenstipps mit auf den Weg: gut zuhören, Unklarheiten sofort ansprechen und Fachpersonen für die jeweilige Kultur entweder um Rat fragen oder gleich zum Meeting mitnehmen.

Insgesamt hat dieser Anlass verschiedene Perspektiven auf ein vielseitiges Land geben können, die nicht nur bei Sprachvermittler:innen Interesse an einer weiteren Auseinandersetzung mit dieser spannenden Kultur geweckt haben.
Susann Jasper

Vorheriger Beitrag Nächster Beitrag